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07. 11. 2009 | Autor: | 2 Kommentare

Sportkultur Frauenfussball in den USA

„Fußball ist vielleicht was für harte Mädchen. Aber nicht das richtige für zarte Jungs.“ (Oscar Wilde, In: Kuhn 1994: 98)

In den USA machte sich der Frauenfussball das Interesse zunutze, dass die North American Soccer League erregt hatte. Die sehr erfolgreiche US-amerikanische Frauenfußballnationalmannschaft konnte international große Erfolge sammeln. Die Frauenfußballnationalmannschaft ist in der Fifa- Weltrangliste auf Platz eins und der Frauenfußball ist zum Aushängeschild für den amerikanischen Fußball geworden (Die Männer belegen Platz 26).

Frauenfussball in den USA

Im Jahr 1999 war die USA Veranstalter der Frauenfußballweltmeisterschaft und das Interesse der Öffentlichkeit am Abschneiden der amerikanischen Mannschaft war enorm. Die Einschaltquoten beim Endspiel waren höher als bei Hockey- oder Basketballendspielen. Die amerikanischen Fußballerinnen wurden zu nationalen Heldinnen und erschienen in Nike-Werbespots, sowie auf den Titelblättern von Sports Illustrated und Newsweek. Niemals zuvor in der Geschichte der Vereinigten Staaten war das Interesse an Fußball so groß. Die Fußballspielerin Mia Hamm beispielsweise wurde nach der WM in einer Umfrage eines politischen Magazins zu einer der faszinierendsten Frauen in der Politik gekürt und stieg zum Vorbild vieler kleiner Mädchen auf.


„Hoy en día, la reina induscutible de las ilusiones deportivas da la joventud femenina en este país es por mucho Mia Hamm, la estrella de la selección femenina de futbol de Estados Unidos y la goleadora más efectiva en competendcias internacionales en la historia de ese deporte, hombres incluidos.” (Toledano 2002: 46)

In keinem Land der Welt spielen vergleichsweise so viele Frauen organisiert Fußball wie in den USA. Im Jahr 2001 spielten 8,862,000 Millionen Amerikanerinnen mindestens einmal im Jahr Fußball, was bei einer Gesamtzahl von 19,252,000 Millionen exakt 46,03% entsprach (vgl. Markovits/Rensmann 2007: 133). In den Schulen (high schools) zeigt sich dieser Trend ebenfalls sehr deutlich. Soccer ist mit 337.632 aktiven Frauen (bei 10.503 Schulen, die Soccer anbieten) die dritt- beliebteste Mannschaftssportart und konnte den höchsten Zuwachs erzielen.

Im Jahre 2007 wurden das erste Mal mehr als drei Millionen Frauen (3.021.807 von 7.342.910) im organisierten Schulsport registriert. Die Anzahl der fußballaktiven Frauen an den High Schools hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Während 1976/77 lediglich 11.534 dieser Sportart nachgingen, waren es 1980/81 bereits 41.119, 1996/97 226.636 und 2007 dann 337.632.

Trotz des gewaltigen Erfolgs des Frauenfußballs spielt er im Fernsehen und bei der kommerziellen Vermarktung des Fußballsports kaum eine Rolle, denn generell scheinen Sportkulturen noch immer „deutlich männlich codiert“ zu sein (vgl. Markovits/Rensmann 2007: 33f.). Die Frauen nehmen heute aktiv am Sportgeschehen teil, die Rezipienten vor den Fernsehgeräten und in den Stadien sind allerdings immer noch fast ausschließlich die Männer. Vor allem die 2001 gegründete Profiliga der Frauen, die WUSA (Women United Soccer Association) musste das erfahren, denn diese schloss nach 2 Spielzeiten bereits ihre Tore.

Daraus ergibt sich ein interessanter Punkt für den Männerfußball: Internationaler Erfolg allein reicht nicht aus, um den Fußball in den USA im Fernsehen zu etablieren. Erfolg beflügelt vielleicht den Sport, führt allerdings nicht zu einem signifikanten Anstieg der Einschaltquoten, was dementsprechend andere Präferenzen vermuten lässt. Das gerade der Frauenfußball in den USA mit vergleichsweise geringen Widerständen zu kämpfen hat und überaus erfolgreich ist, dürfte damit zusammenhängen, dass hier andere Sportarten (die Großen Dreieinhalb) das Bedürfnis nach „maskulin-heroischer Identifizierung“ abdecken.

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