Fußballkultur: Fussballkultur 90 Minuten ein Leben lang

25. 03. 2022 | Autor: | Keine Kommentare
WM 2022 Live Stream - Die Stadien in Katar

WM 2022 Live Stream – Die Stadien in Katar

Seit einigen Jahren steht fest, es wird eine Fussballweltmeisterschaft in Katar geben. Das gefällt nur den Wenigsten und hat zu vielen Kontroversen geführt. Angefangen mit der Vergabe der Fussball Weltmeisterschaft an Katar bis zu dem Fakt, wie Katar Milliarden für den Bau von neuen Stadien ausgibt und mitten in der Wüste „State of the Art Stadien“ hin zimmert, die wahrscheinlich nach der WM nie wieder genutzt werden. Darüber Hinaus, sind in den vergangenen Jahren Tausende von Arbeitsmigranten bei dem Bau von Fussball Stadien und anderer Infrastrukturprojekte ums Leben gekommen.

Sportlich gesehen, ist die Entscheidung auch fraglich, eine ausgeprägte Fussballkultur gibt es in Katar nicht und so bleibt die Angst von leeren Stadien und – vielleicht sogar noch schlimmer – von Spielen ohne Stimmung.

Die Kontroversen gehen so weit, dass Fussballverbände aus verschiedenen Ländern ein Boykott der Fussballweltmeisterschaft in Katar in Erwägung ziehen.

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09. 11. 2017 | Autor: | Keine Kommentare

Beispielgebend für die Theorie der kontinuierlichen Spielflussdynamik im Fußball ist die Sportmetapher eines „hervorragenden 0:0“. Ein torloses/Punktloses Spiel kann nur als ansehnlich gewertet werden, wenn die Spannungskurve permanent verfolgt und Aufrechterhalten werden kann.

Dies bedeutet nicht zwangsweise, dass die 90 Minuten vor den Fernseher verbracht werden müssen (oder am Spielfeldrand), jedoch „Schlüsselzeiten“ von Nöten sind, um die Spannung zu verstehen, sie zu „greifen“.

Darüber hinaus ist das Unentschieden prinzipiell für amerikanische Sportfans gewissermaßen ein „rotes Tuch“. Sie können in der Beendigung eines Spiels ohne Gewinner wenig befriedigendes erkennen, und das Elfmeterschießen als letzte Instanz, um ein Unentschieden bei wichtigen Turnieren aufzulösen halten sie für ebenso fair, als würde man das Spiel durch einen Münzwurf entscheiden (vgl. Markovits/Hellermann 2002: 332).

Weitere Divergenzen ergeben sich aus einem heterogenen Spielaufbau beider Sportarten. Beim American Football existiert eine klare Trennung von Angriff (offensive) und Verteidigung (defensive). Anders als beim Fußball ist beim American Football immer klar, wer im Angriff ist und wer in der Verteidigung.

Die verdichtete Aktion kulminiert ebenso in der strikten Trennung von Spielzügen/Abläufen, wie auch beim Angriffs- oder Verteidigungsspiel, währenddessen im Fußball ein kontinuierliches Wechselspiel aus sich angreifenden Angriffs- und Verteidigungsabläufen unabdingbar ist und die permanente Aufmerksamkeit der Zuschauer in Anspruch nimmt (vgl. Gumbrecht 2002: 45).

„So gesehen, liegt die Faszination des American Football mehr auf ontologischer Ebene (Sein/Nicht-Sein), während der Fußball stärker eine existentialistische Faszination (beständig, wechselnder Situationen ausgesetzt sein) produziert.“ (ebd.: 47)

Die Frage, ob Nordamerikaner eher „ontologisch“ als „existentialistisch“ in ihrer Ästhetik eingestellt sind, wäre „allzu hermeneutisch“, doch Fakt ist, dass die dem Fußball typische Dynamik und Kontinuität im American Football nicht präsent ist. Die Zerlegung in Teilereignisse ist paradigmatisch für den American Football, genau wie die Erwartung, dass jeder parzellierte Spielzug das Erreichen oder Nicht-Erreichen eines klar definierten Teilziels zur Folge hat (vgl. Adelmann/Stauff 2002: 57).

Die „sinnliche Wahrnehmung“ beim Fußball ist geprägt durch seine spezielle Spieldynamik, die beim Zuschauer eine ungeteilte Aufmerksamkeit voraussetzt. Eine Frage die sich stellt ist, warum der Zuschauer diese Aufmerksamkeit annimmt? Gewissermaßen 90 bis 120 Minuten volle Konzentration aufbringt, um ein „Spiel“ zu verfolgen? Das Beispiel der amerikanischen Bevölkerung zeigt, dass dies nicht selbstverständlich ist, denn diese können mit dem Seherlebnis, was der Fußball bietet noch immer nicht viel anfangen und haben sich im Gegensatz dazu auf das quasi Gegemodel, dem American Football, „eingesehen“.

Teil 1: Ein Erklärungsversuch der sinnlichen Wahrnehmung des Fussballs

Literatur:

Adelmann, Ralf/Stauff, Markus (2002): Sportspiel und Fernsehspiel. Ein medien-wissenschaftlicher Kommentar. In: Schwier, Jürgen (Hrsg.) (2002): Mediensport – Ein einführendes Handbuch. Hohengehren: Schneider Verlag: S. 51-73.

Gumbrecht, Hans Ulrich (2002): Ästhetik und Sport – am Beispiel von Fußball und American Football. In: Martínez, Matías (Hg.) (2002): Warum Fußball? Kulturwissenschaftliche Beschreibungen eines Sports. Bielefeld: Aisthesis Verlag: S. 37-51.

Markovits, Andrei S./Hellerman, Steven L. (2002): Im Abseits – Fußball in der amerikanischen Sportkultur. Hamburg: Hamburger Edition.

Villoro, Juan (2002): El Balón y La Cabeza. In: Letras Libres, Ano IV, Nr. 41. México D.F.: Editorial Vuelta: S. 12-16.

08. 11. 2017 | Autor: | 7 Kommentare

Sportkultur in den USA: Ästhetik im Fußball

Fußballkultur – 90 Minuten, Ein Leben lang, und manchmal sogar noch länger, ist für viele Menschen auf der Welt gelebte Realität. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Fussball eine der beliebtesten Sportarten der Welt ist. Warum das so ist, wurde vielfach untersucht, analysiert und interpretiert.

Viele interessante Theorien sind dabei herausgekommen und werden auf diesem Blog auch noch des öfteren Erwähnung finden.

Doch bevor wir damit anfangen, uns anzuschauen, wie sich der Fußball historisch entwickelt hat, was er für ökonomische Implikationen mit sich trägt, wie er heutzutage als Massenphänomen (Fussball als Massenphänomen) in Erscheinung tritt, schauen wir uns den, meiner Meinung nach, elementarsten Punkt im und am Fußball an: Seine Ästhetik!

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27. 07. 2015 | Autor: | Keine Kommentare

Fussball füllt nicht nur die Fernsehkanäle mit Dokumentationen, Filmen und Beiträgen, sondern auch ganze Bibliotheken. Im Rahmen meiner Abschlussarbeit entstand ein Fussballverzeichnis, dass viele wichtige zeitgenössische Werke der aktuellen Fussballkultur beinhaltet.

Interessante Beiträge aus meiner Abschlussarbeit Fussball in den USA findet Ihr hier:

Viel Spass damit.

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23. 08. 2014 | Autor: | 1 Kommentar

Kinder und Fußball

Fußball ist der Lieblingssport der Deutschen und mittlerweile bei Jungenund Mädchen gleichmaßen beliebt. Sind die Eltern unserer Zöglinge dann auch noch große Fans und haben Spaß an Sport und Bewegung kann diese Begeisterung leicht auf den Nachwuchs übertragen werden.

Körperliche Ertüchtigung, bis man schwitzt. Der natürliche Bewegungsdrang unserer Kinder kann nur mit Sportarten befriedigt werden, die die Kinder spüren lassen, dass man sich bewegt hat.

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02. 04. 2010 | Autor: | Keine Kommentare
World Cup USA94 - Fussball in den USA

World Cup USA94 - Fussball in den USA

Fussballkultur in den USA Trotzdem sich der Fußball im Vergleich zu den großen amerikanischen Sportarten und im Vergleich zum Rest der Welt scheinbar zu einer Randsportart im US amerikanischen Fernsehen entwickelt hat, ist dennoch eine sehr spezifische Fußballkultur in den USA entstanden, die auf eine lange Geschichte in der amerikanischen Sportgesellschaft zurück blicken kann.

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18. 03. 2010 | Autor: | Kommentare deaktiviert für Messi, Messi, Tor!

Lionel Messi hat Spaß, macht Spaß und zeigt mir wie kreativ und unterhaltsam Fußball ist. Mehr noch: Ich bekomme Gänsehaut beim Zusehen –  wie ich es sonst nur bei einem guten Lied oder einem Gedicht bekomme.

Würde die Begegnung von gestern heute noch einmal stattfinden würde ich zwei Wetten eingehen:

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