Ach was waren das noch für Zeiten. Zum Fußball – ein Bier – ne Wurst – ne Kippe. Heute wenn man zum Spiel geht bleiben einem viele Dinge verwehrt. Das Bier ist nur noch eine verpanschte „Lightmischung“ – die Kippe wird nicht mehr gerne gesehen. Aber am schlimmsten hat es die Wurst getroffen.
Früher wurde das lecker Würstchen noch von Oma Inge auf den großen Grill gelegt. Sie hat geglänzt in der Sonne (Die Wurst und Oma Inge) – und geglänzt durch den hohen Fettanteil (nur die Wurst). Und sie hat vor allem eins: geschmeckt.
Geliefert wurde sie vom lokalen Metzger – serviert mit ´ner Scheibe Brot vom Bäcker. Oma Inge kannte jeden. Hat sie einen erspäht, war die Wurst schon auf dem kleinen Pappteilchen – genau mit der richtigen Menge Senf. Jeder Samstag war damit Wursttag.
Bald zogen graue Wolken über Fußballdeutschland. Das schlimmste Wort war nicht mehr „Bayern“. Nein – „Systemgastronomie“ – der GAU der Wurst. Die Wurst kommt jetzt aus Großherstellung.
Jede Wurst ist gleich schwer und sieht gleich blass aus wenn sie aus ihrer Plastikverpackung kommt. Die Wurst ist nicht mehr schön und schmeckt nicht mehr – dafür ist sie günstiger. Zumindest im Einkauf. Wenn früher die Wurst noch n´e Mark gekostet hat – dann kostet der
„Nitratprengel“ jetzt 2 Euro. Dafür mit Toastbrot aus der Großpackung.
Gewinnmaximierung nennen das die Vereine – Geschmacksverarmung nennen das die Fans. Dafür kann man jetzt das Super-Combo-Spar-Extra-Menü 1 kaufen. Mit 0,3 Liter Coke zero und noch einen Cookie für hinterher. Pfui deibel. Früher war eben alles besser…
Vielen Dank für diesen emotionalen Beitrag von:
Manfred Ostermeier
vierzehnelf media
manfred@vierzehnelf.de
www.vierzehnelf.de
Ein Fußballspiel ohne eine knackige Bratwurst mit scharfem Senf kann ich mir gar nicht mehr richtig vorstellen. Ich kann jene Fans nicht verstehen, die mit einem Big-Mac ins Stadion gehen. Ich bleibe nach wie vor bei der guten alten Bratwurst.
[…] 6. Quo vadis Wurst? […]