Danke Mutti!
Vorgestern Abend kam ich völlig geschafft von der Arbeit und mein Liebster hing vor der Glotze und sah Fußball, was sonst an einem Donnerstag. Ich konnte meinen Unmut darüber auch nicht verstecken, aber ich setzte mich dazu und mimte die liebevolle Partnerin, welche in aufrichtiger Anteilnahme das Spiel mitverfolgt, selbstverständlich bewaffnet mit dem Laptop auf dem Schoß (welch ein Segen, dass wir uns diesen angeschafft haben). Im Radio hatte ich kurz vorher erfahren, dass René Adler eine Augenverletzung hat und für eine gewisse Zeit aussetzen muss. Um das Gefühl der ehrlichen Anteilnahme also noch zu verstärken erwähnte ich nun wie beiläufig, was ich gerade gehört hatte, wofür ich ein anerkennendes: Oho, woher weißt Du denn das“ erntete.
Nach diesem kleinen Erfolg brachte ich zwischen den Ballwechseln gekonnt die Erlebnisse des Tages unter und so erreichte ich, dass mein Partner mir nicht nur zuhörte, sondern sich plötzlich zu mir drehte, meinen Schultern ergriff, mich etwas krabbelte und auch etwas von seinem Tag berichtete. Was für ein Erfolg! Wenn Ihr also in der Lage seid, Eure Sachen so anzubringen, dass sie den Lebensablauf (vor allem den Fußballalltag) des anderen nicht stören, könnt Ihr oftmals viel fruchtbaren Boden für Euch und Eurer harmonisches Zusammenleben bereiten! Klar gelesen hab ich solche Dinge natürlich auch schon, doch greifbarer und verständlicher ist so etwas natürlich mitten aus dem Leben.
In diesem Sinne: Ein Hurra auf meine Mutter, die mir diese Art der Herangehensweise so simple und einleuchtend präsentierte.