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05. 05. 2013 | Autor: | Keine Kommentare

Jupp Heynckes

Ein Kommentar von Manfred Pich: Da war er wieder, dieser rote Kopf. Beim Triumph in Barcelona und auch gestern in Dortmund. Vor mehr als drei Jahrzehnten (!) ist er zum Markenzeichen des Jupp „Osram“ Heynckes geworden. Die Gesichtsfarbe korrespondierte damals so wunderbar mit der Art, sich darzustellen: dünnhäutig, stets eine Falle witternd, linkisch fast. Die Farbe Rot ist geblieben. Doch Heynckes, der an diesem Donnerstag 68 Jahre alt wird, ist ein anderer geworden. Nicht, dass er sich nicht mehr aufregen könnte. Über Schiedsrichterentscheidungen etwa. Oder die seltenen Fehlleistungen seiner oft berauschend aufspielenden Mannschaft. Der vielleicht besten, die der FC Bayern jemals besaß. Der Fußball, den dieses Team in diesen Tagen zelebriert – das ist sein Werk. Dessen ist sich Heynckes gewiss, und das macht ihn so ungemein selbstsicher. So souverän, beinahe über den Dingen stehend. Wie am Samstag nach dem Scharmützel zwischen Matthias Sammer und Joachim Klopp.

Heynckes‘ Einlassung zu jener Szene, die nach Meinung vieler Beobachter erst einen Vorgeschmack gibt auf das Reizklima beim Champions League Finale im Londoner Wembley-Stadion: „Mittlerweile bin ich da so gelassen. Diese Dinge, die am Rande passieren, schaue ich mir nicht an.“ Da spricht einer, der eine klare Haltung eingenommen hat: zu seinem Beruf, aber vor allem zum FC Bayern; zu den Beckenbauers, Rummenigges und Sammers, die ihm diese meisterliche Arbeit nicht zugetraut und der Versuchung Pep Guardiola nachgegeben hatten.

Alle Welt fragt sich nun, wie der vermeintliche Wundermann aus Spanien denn mit der Hypothek einer für die Münchner womöglich perfekten Saison umgehen wird. Heynckes dürfte das völlig egal sein. Er besitzt im Sommer die beneidenswerte Option, sich mit Frau und Schäferhund auf sein Anwesen in Mönchengladbach zurückzuziehen oder doch weiter mit rotem Kopf am Spielfeldrand zu stehen. Vielleicht sogar nach der WM in Brasilien als Bundestrainer?

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