Ein Kommentar von Claus Gehr

Erst Arsenal, jetzt Juve! Nach einer bislang nahezu makellosen Bundesliga-Saison räumt der FC Bayern München auch in der Champions League alles aus dem Weg, was sich dem neuen deutschen Meister in selbigen stellt. Die Abgeklärtheit und die Effizienz, mit der Philipp Lahm & Co. Juventus Turin aus dem Wettbewerb gekegelt haben, sind ein weiteres Indiz dafür, dass die Mannschaft von Jupp Heynckes reif ist, sich nach 2001 wieder einmal die Krone in der Königsklasse aufzusetzen.

Freilich hält der Halbfinaltopf bei der heutigen Auslosung nicht irgendwelche Gegner bereit. Die Stärken des FC Barcelona und von Real Madrid sind hinlänglich bekannt, die Qualitäten ihrer Ausnahmekönner Lionel Messi und Cristiano Ronaldo fast schon legendär.

Doch die wackeligen Viertelfinal-Auftritte der beiden Branchenführer aus dem Land des Welt- und Europameisters Spanien zeugen von Verwundbarkeit und verblassen im Lichte der Souveränität, mit der die Münchner ihre Runden ziehen.

Eine Portion gesunder Respekt ist sicher angezeigt, lähmende Ehrfurcht wie in vergangenen Tagen rufen Barça und die Königlichen nicht mehr hervor. Der unangenehmste und gefährlichste Gegner kommt deshalb auch aus dem eigenen Land. In den vergangenen beiden Spielzeiten war Borussia Dortmund so etwas wie der Angstgegner der erfolgsverwöhnten Bayern.

Dieser Nimbus der Schwarz-Gelben hat zwar gelitten, doch haben sie spätestens nach ihrem Erfolg über Malaga zwei neue Kraftquellen aufgetan. Die Einzigartigkeit des Last-Minute-Sieges vom Dienstag und die Tatsache, dass der noch amtierende deutsche Meister durch das Erreichen des Halbfinals im Gegensatz zum neuen deutschen Meister von jetzt an nur noch gewinnen kann, macht Jürgen Klopp und seine Jungs so unberechenbar.

Doch auch davon werden sich die Münchner nicht aus der Ruhe bringen lassen.

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