Beispielgebend für die Theorie der kontinuierlichen Spielflussdynamik im Fußball ist die Sportmetapher eines „hervorragenden 0:0“. Ein torloses/Punktloses Spiel kann nur als ansehnlich gewertet werden, wenn die Spannungskurve permanent verfolgt und Aufrechterhalten werden kann.
Dies bedeutet nicht zwangsweise, dass die 90 Minuten vor den Fernseher verbracht werden müssen (oder am Spielfeldrand), jedoch „Schlüsselzeiten“ von Nöten sind, um die Spannung zu verstehen, sie zu „greifen“.
Darüber hinaus ist das Unentschieden prinzipiell für amerikanische Sportfans gewissermaßen ein „rotes Tuch“. Sie können in der Beendigung eines Spiels ohne Gewinner wenig befriedigendes erkennen, und das Elfmeterschießen als letzte Instanz, um ein Unentschieden bei wichtigen Turnieren aufzulösen halten sie für ebenso fair, als würde man das Spiel durch einen Münzwurf entscheiden (vgl. Markovits/Hellermann 2002: 332).
Weitere Divergenzen ergeben sich aus einem heterogenen Spielaufbau beider Sportarten. Beim American Football existiert eine klare Trennung von Angriff (offensive) und Verteidigung (defensive). Anders als beim Fußball ist beim American Football immer klar, wer im Angriff ist und wer in der Verteidigung.
Die verdichtete Aktion kulminiert ebenso in der strikten Trennung von Spielzügen/Abläufen, wie auch beim Angriffs- oder Verteidigungsspiel, währenddessen im Fußball ein kontinuierliches Wechselspiel aus sich angreifenden Angriffs- und Verteidigungsabläufen unabdingbar ist und die permanente Aufmerksamkeit der Zuschauer in Anspruch nimmt (vgl. Gumbrecht 2002: 45).
„So gesehen, liegt die Faszination des American Football mehr auf ontologischer Ebene (Sein/Nicht-Sein), während der Fußball stärker eine existentialistische Faszination (beständig, wechselnder Situationen ausgesetzt sein) produziert.“ (ebd.: 47)
Die Frage, ob Nordamerikaner eher „ontologisch“ als „existentialistisch“ in ihrer Ästhetik eingestellt sind, wäre „allzu hermeneutisch“, doch Fakt ist, dass die dem Fußball typische Dynamik und Kontinuität im American Football nicht präsent ist. Die Zerlegung in Teilereignisse ist paradigmatisch für den American Football, genau wie die Erwartung, dass jeder parzellierte Spielzug das Erreichen oder Nicht-Erreichen eines klar definierten Teilziels zur Folge hat (vgl. Adelmann/Stauff 2002: 57).
Die „sinnliche Wahrnehmung“ beim Fußball ist geprägt durch seine spezielle Spieldynamik, die beim Zuschauer eine ungeteilte Aufmerksamkeit voraussetzt. Eine Frage die sich stellt ist, warum der Zuschauer diese Aufmerksamkeit annimmt? Gewissermaßen 90 bis 120 Minuten volle Konzentration aufbringt, um ein „Spiel“ zu verfolgen? Das Beispiel der amerikanischen Bevölkerung zeigt, dass dies nicht selbstverständlich ist, denn diese können mit dem Seherlebnis, was der Fußball bietet noch immer nicht viel anfangen und haben sich im Gegensatz dazu auf das quasi Gegemodel, dem American Football, „eingesehen“.
Teil 1: Ein Erklärungsversuch der sinnlichen Wahrnehmung des Fussballs
Literatur:
Adelmann, Ralf/Stauff, Markus (2002): Sportspiel und Fernsehspiel. Ein medien-wissenschaftlicher Kommentar. In: Schwier, Jürgen (Hrsg.) (2002): Mediensport – Ein einführendes Handbuch. Hohengehren: Schneider Verlag: S. 51-73.
Gumbrecht, Hans Ulrich (2002): Ästhetik und Sport – am Beispiel von Fußball und American Football. In: Martínez, Matías (Hg.) (2002): Warum Fußball? Kulturwissenschaftliche Beschreibungen eines Sports. Bielefeld: Aisthesis Verlag: S. 37-51.
Markovits, Andrei S./Hellerman, Steven L. (2002): Im Abseits – Fußball in der amerikanischen Sportkultur. Hamburg: Hamburger Edition.
Villoro, Juan (2002): El Balón y La Cabeza. In: Letras Libres, Ano IV, Nr. 41. México D.F.: Editorial Vuelta: S. 12-16.
Die Frauen haben es schon mal geschafft, denn Sie besiegten gestern im Champions League Finale der Frauen Olympique Lyon im Elfmeterschießen. Die Potsdamer schreibten gleichzeitig Fussball-Geschichte, denn es ist das erste Mal, dass eine Champions League bei den Frauen ausgespielt wird.
Der Sieg war allerdings hart erkämpft und ging erst im Elfmeterschießen an die Potsdamer. Mit 7:6 gewann Turbine Potsdam, vor allem auch dank einer überragenden Anna Felicitas Sarholz (17 Jahre jung), die gleich 2 Elfmeter hielt.
Ganz nebenbei, sicherten sich die Potsdamer auch noch ein Preisgeld in Höhe von 300.000 Euro, womit es sich trefflich für die nächste Saison planen lässt.
Na das macht doch Mut für die Männer, die am 22.Mai in Ihrem Champions League Finale ran müssen.
Ein bisschen wirkt Gennaro Gattuso wie ein Gladiator aus einem Sandalenfilm. Von seinen Fans wurde Gennaro Gattuso „Ringhio“, der Knurrer getauft. Nach seinen Lehrjahren bei den Glasgow Rangers (vor allem in schottischer Härte wurde er trainiert), wurde Gennaro Gattuso Schlüsselspieler beim AC Mailand un der Squadra Azzura, der italienischen Nationalmannschaft. Mit Milan gewann Gennaro Gattuso 2004 den Scudeto (die Meisterschaft) und stand drei mal im Finale der UEFA Champions League.
Vor allem in den Hin- und Rückspielpartien der Europa League und der Champions League ist die so genannte UEFA Auswärtstorregel eine wichtige Regelung, die Spiele auf eine bestimmte Art und Weise beeinflussen und Entscheiden. Die UEFA Auswärtstorregel soll die Möglichkeit einer Verlängerung oder von Elfmeterschiessen als spielentscheidender Aspekt minimieren.
Die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal liegt hinter uns, und was waren es wieder für Spiele.
Der Dienstag der klaren Entscheidungen. Die Bayern putzen Rot Weiss Oberhausen in der Allianz-Arena mit einem klaren 5:0 weg, Gladbach fällt durch ein 0:1 gegen den Zweitligisten MSV Duisburg in ein Tal der Tränen. Der KSC, VfL Bochum und Energie Cottbus dürfen schon jetzt den Traum von Berlin aufgeben.