Jürgen Klopp
Jürgen Klopp
Jürgen Klopp ist der wohl sympathischste, authentischste, energiegelandste und gleichzeitig erfolgreichste deutsche Trainer in der Bundesliga zurzeit. Mit seinen mitfiebernden Gesten am Spielfeldrand sorgt er regelmäßig für Furore, treibt aber damit seine Mannschaft an die Grenzen ihrer Leistungen und hat bereits jetzt zwei Meisterschaften und ein DFB-Pokal mit seinem aktuellen Verein Borussia Dortmund geholt. Doch wie wird man zu einem der erfolgreichsten deutschen Trainer und wo machte er seine ersten Schritte im Trainergeschäft?

Die sportliche Karriere des Jürgen Klops beginnt als Jugendspieler beim SV Glatten, bei dem er 11 Jahre lang kickte. Danach wechselte er als Amateur zum TuS Ergenzungen und dem 1.FC Pforzheim. Von da aus wechselte er zu Eintracht Frankfurt in die Reservemannschaft und ging zur Saison 1989/1990 aufgrund dessen, dass er sich nicht geschafft hat entscheidend durchzusetzen zu Rot-Weiß Frankfurt und verpasste am Ende dieser Saison knapp den Aufstieg in die 2.Bundesliga gegen den 1.FSV Mainz 05 wo er anschließend hinwechselte. Als Profi beim 1. FSV Mainz 05 bestritt er insgesamt in seiner 11 Jahre andauernden Karriere 340 Zweitligaspiele, schoss 52 Zweitligatore und ist dort bis 2006 gemeinsam mit Michael Müller Rekordspieler und Rekordtorschütze in der 2.Bundesliga im Verein.

Dank eines blöden Zufalls hat Jürgen Klopp seine Karriere als Trainer begonnen. Jürgen Klopp war mit seinen 33 Jahren bereits ein « alter Hase » im Geschäft und seine Beine waren verletzungsanfälliger geworden und so war er 2000/01 über Fastnacht verletzt ausgefallen und wurde dort aufgrund der kritischen Tabellensituation gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne den Posten des Trainers für den entlassenen Eckart Krautzun zu übernehmen. Damit begann eine erfolgreiche Ära unter Klopp. Direkt in der Saison gelang unter der Regie von Jürgen Klopp das gefühlte Unmögliche. Die Mannschaft präsentierte sich nach dem Trainerwechsel angriffslustig und überzeugte mit einer rasanten Aufholjagd, sodass man am Ende der Saison die Klasse halten konnte.

Im Nachhinein muss man zugeben, dass nicht jeder Manager so gehandelt hätte, wie der noch heute Verantwortliche auf dieser Position Christian Heidel. Umso erstaunlicher ist es, dass Christian Heidel schon damals relativ klar war, dass Jürgen Klopp ein guter Trainer sein würde und vorallem eines werden wird: erfolgreich. In den anschließenden Jahren spielte der 1.FSV Mainz 05 wie ausgewechselt und hatte mit den Abstiegsrängen nichts mehr zu tun. Man verpasste zwar im Folgejahr mit insgesamt 64 erspielten Punkten den Aufstieg, doch sah man sich auf einem guten Weg diesen in den darauf Folgenden Jahren zu erreichen. Doch auch ein Jahr danach verpasste man mit nur einem Tor unterschied gegenüber der Konkurrenz aus Frankfurt den Aufstieg. In der Saison 2002/03 noch knapp gescheitert, mauserten die Mainzer sich in der Saison 2004/05 zum Aufstiegskandidaten und erreichten tatsächlich am Ende der Saison am letzten Spieltag den ersehnten Aufstieg, wenn auch nur mit ein wenig Glück, da Alemannin Aachen in letzter Sekunde patzte.

In der Saison 2004/05 konnte man sich zurecht zu den besten 18 Vereinen in Deutschland zählen und spielte mit seinen Konkurrenten um die deutsche Meisterschaft wohl wissend, dass man als Aufsteiger sowieso keine Chance gegen die ganz großen haben würde und die meisten haben auch mit dem direkten Wiederabstieg der Mainzer gerechnet. Doch es kam anders. Die Mainzer hielten sich mit ihrem Trainer Jürgen Klopp zwei ganze Jahre in der Bundesliga und so war es erst in der dritten Saison als der FSV Mainz 05 mit vielen Abgängen zu kämpfen hatte, dazu gekommen, dass man schlussendlich in der Saison 2006/07 abstieg. Bereits zu dem Zeitpunkt als der Abschied aus der Bundesliga feststand, hielten sich die Gerüchte, dass Klopp ebenfalls vom Zug abspringen würde, doch er ging noch ein weiteres Jahr gemeinsame Wege mit dem FSV. Doch als der Wiederaufstieg in die Bundesliga in Gefahr war, entschied sich Jürgen Klopp sein Ultimatum auszusprechen. Falls es die Mannschaft nicht schaffen sollte aufzusteigen, werde er den Verein am Ende der Saison verlassen und so kam es schließlich dazu, dass Jürgen Klopp als gefeierter in Mainz sich einen neuen Verein suchte.

Viele Klubs aus der Bundesliga bekundeten ihr Interesse, wenn auch heimlich. Nachdem Borussia Dortmund den Zuschlag erhalten hatte, kam das Interesse vom Hamburger SV und dem FC Bayern heraus, doch der Hamburger Aufsichtsrat verwies auf die unkonventionelle Art von Jürgen Klopp und das sein Auftreten nicht zum HSV passen würde und der FC Bayern entschied sich damals für Jürgen Klinsmann. In beiden Fällen, gab man zu einen Fehler gemacht zu haben. Während Klinsmann an seiner Revolution gescheitert ist, entwickelte sich der Posten des Trainers beim HSV zum Schleudersitz. Nur der Posten bei Borussia Dortmund blieb ab der Saison 2007/08 immer gleich.

Gleich in seiner ersten Saison als Trainer bei Borussia Dortmund überzeugte die Mannschaft mit starken Laufleistungen und bereits angedeuteten Gegenpressing, das später zum Markenzeichen von Klopps auferlegten Spielweise wurde und belegte am Ende der Saison den sechsten Platz. Eine Saison später gelang nochmals eine Leistungssteigerung und man belegte den fünften Platz. Dieses Mal war man auf einem Tabellenplatz, der die Möglichkeit bot in der Europa League mitzuspielen. Das Problem war, dass trotz der intensiven Laufleistungen es der Mannschaft zunächst nicht gelang, bei Ballbesitz für gefährliche Gegenstöße zu sorgen und so entwickelte Klopp mit seinem Trainer Team eine Methode, deutlich kreativer bei Ballbesitz zu agieren. Die Strategie war so angelegt, die eroberten Bälle vertikal nach vorne zu verarbeiten. Auf ein solides Aufbauspiel über die Innenverteidiger und dem direkten Gegenpressing bei Ballverlust kam nun die Komponente der schnellen vertikalen Weiterverarbeitung im Mittelfeld hinzu. Somit wurde das Angriffsspiel deutlich stärker und die Defensive entlastet.

Mit dieser Strategie dominierte man die Saison 2010/11 deutlich, wurde mit 75 Punkten und nur 22 Gegentoren am 32. Spieltag Meister. Die anschließende Saison war man sogar noch erfolgreicher. Man wurde nicht nur Meister mit einer Rekordanzahl an Punkten (81 insgesamt), sondern wurde zudem noch DFB-Pokal-Sieger und demontierte den deutschen Rekordmeister Bayern München mit einem sehenswerten 5-2 im Finale.

Klopp und seinem Trainergespann ist es zu verdanken, dass der BVB heute sportlich der nach den Bayern am besten aufgestellteste Verein der Liga ist. Durch seine extrem offene, ehrliche und direkte Art kommt er bei den Spielern gut an und vermittelt ihnen durch seine fachliche Kompetenz Sicherheit und gibt ihnen die nötige Zeit sich zu entfalten, siehe Götze oder Lewadowski, die heute internationales Format erreicht haben. Er ist ein hervorragender Motivator, der selbst in schwierigen Zeiten in Mainz den Kopf nicht hängen gelassen hat und immer in der Lage ist das beste aus seinen Spielern herauszuholen.

In der aktuellen Saison schwächelt sein Team einwenig und ist zum ersten Mal an einen Tiefpunkt angelangt. In den kommenden Partien in der Bundesliga unter anderem gegen den FC Bayern München wird sich zeigen, in wie weit Klopp auch sein psychologisches Geschick in der Lage ist anzuwenden. Denn aktuell belegen sie gerechtfertigt durch die schlechten Ergebnisse den 15 Tabellenplatz, der aber nicht der Anspruch eines normalerweise so gut funktionierenden Teams mit so viel Klasse ist und nicht sein wird.

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1 Kommentar

  1. Na ich bin echt mal gespannt wies weiter geht. Eigentlich haben sie sich recht gut geschlagen fand ich, nur dass sie jetzt auf dem 15. Platz sind ist mir etwas unbegreiflich.. Wenn auch gerechtfertigt wie ihr schon geschrieben habt. Vielleicht bekommen sie ja wirklich noch mal den richtigen Schub und es geht richtig voran. Mal abwarten. 🙂

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