
Die erste Fußball Bundesliga lässt noch ein wenig auf sich warten, aber zwei Klassen drunter ist die Saison am vergangenen Wochenende bereits gestartet. 20 Teams werden hier in der kommenden Saison um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpfen, bzw. wird es für einige Teams auch einfach nur darum gehen, die Klasse zu halten. Die Ansprüche sind hier unterschiedlich.
Acht ostdeutsche Teams mit dabei
Nachdem sich in der 1. und 2. Liga abgesehen von Union Berlin kein einziges ostdeutsches Team wiederfindet, ist die Dichte in der 3. Liga hier ausgesprochen hoch. Mit Dynamo Dresden, Energie Cottbus, 1. FC Magdeburg, Chemnitzer FC, Erzgebirge Aue, FC Hansa Rostock, Rot-Weiß Erfurt und Hallescher FC kämpfen hier gleich 8 ostdeutsche Mannschaften darum, den Anschluss im Profi-Fußball nicht komplett zu verlieren. Die besten Aussichten auf den Aufstieg haben hier wohl Dynamo Dresden und der Chemnitzer FC. Schaut man sich die Fußball Quoten bei den Buchmachern an, dann werden auch die Stuttgarter Kickers, Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel zum engeren Favoritenkreis gezählt.
Dynamo hat mit dem 4:1-Sieg gegen die 2. Mannschaft des VfB Stuttgart am 1. Spieltag der neuen Saison seine Aufstiegsambitionen auch gleich eindrucksvoll untermauert. Die Begeisterung bei diesem Traditionsverein ist in dieser Saison groß. Mit Uwe Neuhaus hat man einen erfahrenen Trainer verpflichtet, der in den vergangenen Jahren den 1. FC Union Berlin in der 2. Liga trainiert hat und diesen zwischenzeitlich mal recht nahe an den Aufstieg in die 1. Bundeliga gebracht hat. Auch die 25.000 Zuschauer, die zum Ligaauftakt ins Stadion kamen, sind ein weiteres Indiz für die Begeisterung in der Stadt. Mit Dynamo wird in dieser Spielzeit definitiv zu rechnen sein.
Auch die Stuttgarter Kickers sind mit einem Sieg gestartet. Die Kickers, die in den achtziger und neunziger Jahren Stammgast in der 2. Bundesliga waren und zwischendurch auch mal zwei Jahre erstklassig waren, haben eine hervorragende Vorbereitung hinter sich, in der man abschließend sogar Inter Mailand bezwingen konnte. Die Schwaben konnten den Kader der Vorsaison fast komplett beisammenhalten und punktuell verstärken. Sie sind vielleicht nicht der Topfavorit, man muss sie aber auf jeden Fall auf dem Zettel haben.
Chemnitz und Wiesbaden durchwachsen
Der Chemnitzer FC und Wehen Wiesbaden kamen im Eröffnungsspiel jeweils nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Vor allem für die Ambitionen der Wiesbadener war das eindeutig zu wenig und sehr enttäuschend. Hier sitzt seit Beginn der Saison der ehemalige Bundesliga-Profi Sven Demandt auf der Trainerbank und macht aus seinen und den Ambitionen des Klubs keine großen Hehl. Der Aufstieg ist das erklärte Ziel. Um das zu erreichen, müssen sich die Hessen aber im Vergleich zum ersten Saisonspiel noch gewaltig steigern.
Kiel desolat
Komplett auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde Holstein Kiel. Fast schon als Blamage könnte man die 0:4-Klatsche zuhause gegen die 2. Mannschaft des 1. FSV Mainz bezeichnen. Vielleicht sitzt hier auch die Enttäuschung über den knapp verpassten Aufstieg in den Relegationsspielen gegen 1860 München noch zu tief. Zu Saisonbeginn fehlen der Mannschaft aus dem hohen Norden gleich mehrere Leistungsträger und im ersten Spiel war deutlich zu erkennen, dass die Mannschaft nicht in der Lage ist, dieses Verluste auszugleichen. Hier darf bezweifelt werden, ob die Mannschaft ernsthaft um den Aufstieg mitspielen kann.