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23. 10. 2017 | Autor: | Keine Kommentare


In Europa ist Baseball eine exotische Sportart und entsprechend verwirrend erscheinen die Regeln und das Spiel selbst – für die meisten Zuschauer zumindest. Während es American Football schon zu Sat1 und ProSieben geschafft hat, gilt Baseball noch als „Buch mit sieben Siegeln“ und hat noch keinen Platz in der europäischen Fernsehlandschaft gefunden.

Ich habe mal ein paar Regeln und Fakten zusammengestellt und ich bin gespannt, ob diese Euch weiterhelfen.

Die MLB – Major League Baseball

Als Startschuss der heutigen MLB Saison wird allgemein das Jahr 1903 gesehen – zumindest war 1903 das erste Jahr, in dem zum ersten Mal die World Series ausgespielt wurden – zwischen den beiden Gewinnern der National League und der American League.

Ohne weiter ins Detail zu gehen, kann man sagen, die amerikanische Sportkultur funktioniert „grundverschieden“ zu der Europäischen. Im Gegensatz zu Europa kann jeder in den USA eine Liga gründen und der Sport ist eher wie ein Franchise Unternehmen organisiert, im Gegensatz zum Vereins- und Verbandssystem.

So existierten schon immer verschiedene Baseball Ligen nebeneinander, und nur die erfolgreichsten setzten sich durch und bilden heute die Major League Baseball (bestehend aus der National League Baseball und der American League Baseball). Die Mannschaften der beiden Ligen sind keine Vereine oder Clubs sondern Teams, und in erster Linie Franchise Unternehmen, die gewinnoptimiert wirtschaften und agieren.

Das europäische Prinzip des Auf- und Absteigens gibt es nicht, sondern es darf jedes Team mitspielen, welches über das nötige Kleingeld verfügt (Chancengleichheit wird übrigens über das Draft System sichergestellt – anderes Thema – nicht wirklich einfacher – gehen wir mal davon aus, dass wir das alles schon wissen bzw. versuche ich das mal in einen anderen Artikel genauer zu beschreiben. Grundsätzlich bekommt das schlechteste Team den besten Draft, also den besten Spieler – man kann aber auch tauschen und dann fängt es an komplex zu werden…).

In der MLB spielen 30 Teams, die sich auf zwei Liegen verteilen. In sechs „Divisions“ treten alle Teams gegeneinander an. Jedes Team bestreitet 122 Spiele. Die jeweils ersten jeder Division kommen direkt in die World Series (die Playoffs um die Meisterschaft).

In zwei Wild Card Games (eins je Devision) wird der vierte Teilnehmer pro Division ausgespielt. Ich denke, weiss es aber nicht genau, dass es ich hierbei um den jeweils besten zweiten der jeweiligen League handelt. Der Sieger der American League und der Sieger der National League spielen dann in einem Finale (Best of Seven) die World Series aus.

Die Major League Baseball Saison

Wir haben also die Pre-Season (Vorbereitung), die Season (122 Spiele von April bis Oktober) und dann die Post-Season (Die World Series).

Im letztem Jahr sahen die World Series folgendermaßen aus:

Zu den Regeln

Neun Spieler stehen in der Startaufstellung, in der Regel acht in der sogenannten Defensive und ständig auf dem Feld und zwischen einem und vier Spielern in der Offensive. Es gibt, glaube ich drei Schiedsrichter, es könnten aber auch mehr sein.

Das Ziel des Spiels ist es Punkte zu machen, in dem man den Ball soweit schlägt (Offensive), das man über drei Felder hinweg (Bases) ins Ziel laufen kann (wenn man das mit einem mal schafft, nennt man das einen Home Run übrigens).

Die Defensive muss versuchen, das zu verhindern und jetzt geht es erst richtig los, denn hinter diesen groben Fakten, verstecken sich für beide Seiten mannigfaltige Möglichkeiten, das jeweilige Ziel zu erreichen.

Insgesamt werden 9 Runden gespielt – sogenannte Innings, in dem sich jedes Team einmal in der Offensive und einmal in der Defensive befindet.

Die Defensive im Baseball

Die acht Spieler in der Defensive haben die Aufgabe Punkte zu verhindern. Ich würde das in drei Gruppen unterteilen:

1. Gruppe sind der Catcher und der Pitcher.
Vor allem der Pitcher (der Werfer im Baseball) hat eine Schlüsselrolle in seinem Team, denn er muss den Ball idealerweise so werfen, das der Hitter (der offensive Spieler, der den Ball schlägt) den Ball nicht trifft. Dies nennt man dann Strike. Der Ball muss dabei in einem sehr begrenzten Rahmen zwischen Kinn und Hüfte beim Hitter ankommen, sonst ist es ein Fall-Ball. Nach 4 Fall-Balls des Pitchers, darf der Hitter automatisch eine Base weiter.

Generell, muss der Catcher den Ball fangen, sonst kann die Offensive ihrerseits versuchen sich von Base zu Base zu bewegen.

Nach drei Strikes ist der Hitter raus, das nennt man dann OUT. Nach drei OUTs wechselt die Defensive und darf dann ihrerseits versuchen Punkte zu bekommen. Die Aufgabe der Defensive wäre damit erfüllt. Wenn jedes Team einmal in der Defensive und einmal in der Offensive gespielt hat, ist das Inning vorbei und das neue Inning beginnt. Dabei werden mindestens neun Innings gespielt und maximal so viele, bis ein Team gewonnen hat.

2. Gruppe ist das InnField
Es bezeichnet das Feld um die vier Bases (1. Base, 2. Base, 3. Base, HomeBase – Interessanterweise hat sich daraus eine Analogie zur amerikanischen Beziehungskultur entwickelt, wobei 1. Base der Start einer „intimen Beziehung“ bedeutet und die HomeBase quasi das „Ziel“, wenn Ihr versteht was ich meine…).

An jeder Base steht ein Fänger, der sozusagen die Base bewacht. Die Bälle werden hier gefangen und mit dem Fuß wird die Base berührt. Wenn das geschieht, bevor der offensive Spieler eine Base berührt hat, ist dieser raus. Wenn der Ball direkt gefangen wird (FlyBall), ist der Schläger automatisch raus. Andere Spieler können trotzdem versuchen, sich von einer Base zur anderen zu bewegen.

3. Gruppe ist das OutFiled
Sie bezeichnet die Fänger, die weiter weg stehen und Bälle fangen müssen, um Sie an die Bases zu werfen, auf denen sich gerade offensive Spieler zubewegen.

Puh, fassen wir zusammen. Zwei Teams spielen jeweils einmal in der Offensive (und müssen Punkte machen) und einmal die Defensive (dort müssen sie Punkte verhindern). Die Defensive muss drei OUTs erwirken (Strikes, Fly Balls oder Base bewachen sozusagen) und die Offensive kann so lange versuchen Punkte zu machen, wie Sie es schafft drei Outs zu verhindern.

Soweit die Übersicht im Groben. Dazwischen gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Baseball unglaublich interessant und abwechslungsreich gestalten, allerdings nur für Eingeweihte wirklich verständlich. Die Offensive kann z.B. über Bunts und Steals zusätzliche Bases erobern und die Defensive kann über den Pitcher und den Catcher zusätzliche Outs generieren.

Alles in allem führt das zu einer unglaublichen Menge an Statistiken, die über und während eines Spiels zustande kommen – so wohl in der Offensive, wie auch in der Defensive.

Fazit

Hinter dieser Vielzahl an Statistiken verbirgt sich die Begeisterung eines ganzen Kontinents, denn in Verbindung mit den verschiedensten Regeln kann im Baseball einfach alles passieren.

Interessanterweise, ist Baseball keine „Highlight Sportart“ und es ist für aussenstehende Personen sehr schwer, die Athletik und die taktischen Finessen anhand von Spielausschnitten zu erkennen. Baseball muss man sich als ganzes erarbeiten, sonst versteht man die dieser Sportart nicht. Beim Fussball und American Football ist das anderes ist und auch als ausstehender, unbeteiligter Zuschauer kann man die Außergewöhnlichkeit bestimmter Sportler deutlich erkennen.

Aber vielleicht, ist das auch, was den Baseball Sport mit ausmacht – es gibt im Baseball kaum die Möglichkeit über einzelne Top Stars zu dominieren – dominieren tut im Baseball das Team, welches auf allen Positionen speziell besetzt ist und am besten gemeinsam funktioniert. Ein Cristiano Ronaldo wurde im Baseball kaum einen Unterschied ausmachen.

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