Das FUSSBALLKOMBINAT versteht sich in erster Linie als Trichter für einen Mix aus Fußball in der Verbindung mit Arbeit und Kultur. Neben dem Schaffen aus Texten, Grafiken, Malerei, Fotografien und Designs, geht es den beiden Protagonisten Tim Steinbeiß und Emanuel Böhme vor allem um das Ausschöpfen aller Möglichkeiten um das Allgemeingut „Fußball“. Chancen aufzeigen, Probleme ansprechen, Belebungen ankurbeln.
Aktuell finden Sie auf www.fussballkombinat.de ein Interview mit dem Leipziger Maler und Grafiker sowie Mitglied des FUSSBALLKOMBINAT, Tim Steinbeiß, zu seinem Gemälde „Spielerfrauen“. Nachfolgend ein Auszug daraus ..
„Spielerfrauen“ – das liegt thematisch weit ab von der Sachlichkeit einer gepflegten Fußballkultur … wie kam es zu dieser, sagen wir, „eher einsamen“ Idee, einer Leinwand diese drei Damen zu verpassen?
Nach drei größeren Malereien mit fußballspielenden Kerlen war ein „Ausgleich“ nötig, um weiterzumachen. Und in den Live-Übertragungen der EM 2004 in Portugal wurden in jedem Spiel gutaussehende, junge, begeisterte Frauen eingeblendet.
Wie viel, oft betonte „Leipziger Schule“ findet sich in dieser Arbeit?
Das Bild zeigt drei junge Frauen in extravaganter Streetwear. Die Sachlichkeit oder nüchterne Darstellung von Details verbindet man mit der „Leipziger Schule“, weil diese Attribute eben viele Male in Gemälden aus Leipzig verwendet wurden. Das Bild könnte aber in Berlin, Dortmund oder Manchester gemalt worden sein.
Hand aufs Herz: Geht es hier nicht auch um eine verborgene Sehnsucht nach rein äußerlicher, weiblicher Vollkommenheit und vor allem dem Fakt, dass sich einem namhaftem Sportler diese „Objekte“ förmlich aufdrängen?
Ganz klar, ja. Jeder Junge träumt von einem wunderschönen Mädchen und jedes Mädchen von einem schönen Mann. Ausnahmen bestätigen die Regel. Hat ein durchtrainierter junger Mann große Erfolge, Publicity und wird reichlich bis übertrieben bezahlt, ist er Ziel einer großen Schar von Girls. Der Typ hat die Wahl und wenn sein Leben zu den Anstrengungen eines Fußballprofis schön sein soll, wählt er eine schö- ne Frau.
Wie ernst kann man Spielerfrauen eigentlich nehmen? Sind es wirklich noch Menschen wie du und ich oder ist eine Partnerschaft auf dieser Ebene eher gleichbedeutend mit dem Management einer „Beziehungs- karriere“? Inwieweit lässt
sich solch ein Vorwurf eventuell überhaupt erheben und worin begründet er sich Deiner Meinung nach?
Die Frage lautet, welche Absichten und Ziele verfolgen beide Partner. Hingabe aus Liebe und körperlicher Erfüllung reichen meist nicht. Fakt ist, der erfolgreiche Fußballprofi verfügt aufgrund seines Könnens über ein ansehnliches
Einkommen und Bekanntheit. Er findet Zugang zur High Society. Die unbekannte Schöne, selbstbewußt und überwiegend selbständig, verwirklicht auf elegante Art ihre Ansprüche.
Hattest Du für Deine Arbeit mit den Damen bereits konkrete Vorstellungen und Personen im Kopf oder formte sich jedes, einzelne Detail erst während der Schaffensphase zu einem Ideal?
Zu Grunde liegen Beobachtungen auf den Straßen von Berlin, Düsseldorf und Leipzig sowie Modetrends großer Handelsketten um 2005, also Mainstream-Ware.
Spielerfrauen
Tim Steinbeiß, 2005
Kontakt zum FUSSBALLKOMBINAT:
Tim Steinbeiß, Emanuel Böhme E-Mail: fussballkombinat@googlemail.com Webseite: www.fussballkombinat.de
Leistungen:
Grafik, Malerei, Fotografie, Texte, Design, Marketing