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10. 02. 2012 | Autor: | Keine Kommentare

Am Mittwochnachmittag lud Hoffenheims neuer Pressesprecher Holger Tromp die Journalisten zu einer Pressekonferenz. Am Freitag, 13 Uhr, werde sich Cheftrainer Holger Stanislawski den Fragen der Journalisten stellen, hieß es. Doch bereits wenige Stunden später muss sich Tromp nach einem anderem Gast für die Pressekonferenz umsehen muss. Nach der 0:1-Pleite im Pokal-Viertelfinale gegen Zweitligist Greuther Fürth vor der Minuskulisse von 14.000 Zuschauern gab Hoffenheim am Vormittag bekannt, dass Stanislawski ab sofort nicht mehr Trainer der TSG 1899 Hoffenheim ist. «Das Thema ist durch. Mehr möchte ich dazu nicht sagen», sagte Stanislawski zu Bild.de.

Nach der Kritik von 1899-Mäzen Dietmar Hopp unter der Woche versagte auch TSG-Manager Erst Tanner seinem Trainer die Rückendeckung: «Ich werde mich zur Trainersituation mit Sicherheit nicht äußern. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, wenn alles mit Emotionen geladen ist», hatte er nach der Pokalschlappe gesagt. Wenige Stunden später feuerte er Kultcoach «Stani». Mit ihm verlassen auch die Co-Trainer André Trulsen und Klaus-Peter Nemet die Klub im Kraichgau.

Keeper Starke: «Mittlerweile lacht ganz Deutschland über uns»

Mannschaft und Fans standen bis zuletzt weiter hinter Stanislawski. «Wir sind ein verschworener Haufen», sagte Torhüter Tom Starke. «Aber momentan läuft halt alles gegen uns.» Wie Starke andeutete, liegt bei Hoffenheim jedoch neben der spielerischen Flaute und der Diskussion um den Trainer noch einiges mehr im Argen. «Wenn Sie wüssten, was hier los ist», sagte Starke. «Das ist nicht normal.» Details wollte der gebürtige Dresdner vor laufenden Kameras nicht nennen. Im Gespräch mit Journalisten wurde Starke dann etwas deutlicher: «Es ist sehr viel Unruhe im Verein. Immer hausgemachte Unruhe. Wenn wir daraus nicht lernen, wird es schwer, Erfolg zu haben. Wir wanken gerade. Der ganze Verein wankt.» Und weiter: «Da werden Aussagen von Spielern und Verantwortlichen getroffen, die da nicht hingehören. Wir müssen an einem Strang ziehen. Kritik muss intern stattfinden. Wir werden mit Argusaugen beobachtet und wir liefern immer mehr Vorlagen. Mittlerweile lacht ganz Deutschland über uns.»

Wie kolportiert wird, soll Tanner von Hopp den Auftrag erhalten haben, mit dem kürzlich in Berlin geschassten Markus Babbel zu verhandeln. Wenn die Gespräche fruchten, dann soll Babbel sofort übernehmen und bereits am Samstag in Bremen auf der Bank sitzen. Ausgerechnet gegen Hoffenheim hatte Babbel das letzte Mal als Hertha-Trainer auf der Bank gesessen, ehe das unwürdige Lügen-Theater in Berlin komplett eskalierte. Babbels Kumpel Stanislawski hatte damals bei der Pressekonferenz geflachst: «Herr Babbel, glauben Sie, dass Sie zur Weihnachtsfeier noch da sind?» Babbel hatte lachend geantwortet: «Arschloch».

Seite 2: Hertha-Trainer Skibbe wankt nach Pleite gegen Gladbach

Babbels Nachfolger bei Hertha BSC Berlin schlittert derweil immer weiter in die Krise. Der stets etwas traurig dreinblickende Michael Skibbe hat mit den Berlinern auch sein viertes Spiel in Serie verloren. Nach den verdienten Pleiten in der Bundesliga gegen Nürnberg, Hamburg und Hannover hatte der gebürtige Gelsenkirchner am Mittwochabend allen Grund, sich aufzuregen. Der Hauptstadtklub hatte sich 100 Minuten tapfer gegen Borussia Mönchengladbach gewehrt. Doch nach einer Schauspieleinlage des Gladbachers Igor de Camargo hatte Schiedsrichter Felix Brych dem Hertha-Abwehrspieler Roman Hubnik die Rote Karte gezeigt, auf Strafstoß entschieden und so das Spiel entschieden. Den Schlusspunkt vor 47.465 Zuschauern im Olympiastadion setzte Oscar Wendt (120. +1). Damit steht die Borussia am 20./21. März zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale.

«Die Krönung war das, was der Schiedsrichter in der Verlängerung gepfiffen hat – unglaublich, unglaublich. Hier sind 50.000 Menschen im Stadion, und keiner hat gesehen, was Felix Brych gesehen hat», echauffierte sich Skibbe über die spielentscheidende Szene. Der Coach konnte sich ob der Ungerechtigkeit aus seiner Sicht kaum beruhigen: «Unfassbar, unfassbar. Was soll ich dazu noch sagen.»

50 Tage nach seiner Ankunft in Berlin steht Skibbe das Wasser bis zum Hals

Selbst Mönchengladbachs Mike Hanke sah einen glücklichen Borussen-Sieg und empfand die Strafstoßentscheidung gegen Berlin als «sehr glücklich für uns». Den Elfmeter wollte er nicht weiter kommentieren: «Wir haben kein gutes Spiel gezeigt.» Herthas Abwehrchef Andre Mijatovic sah eine Teilschuld bei Hubnik, der der Szene besser aus dem Weg gegangen wäre. «Natürlich darf er so nicht hingehen, aber er hat ihn ja nicht getroffen. Dass solch eine Szene ein Spiel entscheidet, ist einfach schade.»

Falls Skibbe am Samstag beim VfB Stuttgart nicht punktet, steht dem einstigen Bundestrainer das Wasser endgültig bis zum Hals – nur 50 Tage nach seinem Einstand bei Hertha.

Die Spiele des DFB-Pokal-Viertelfinales zum Nachlesen im news.de-Liveticker.

Quelle:
News
Sport News
DFB-Pokal – Fürth schießt «Stani» ab – Babbel soll übernehmen

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