Osnabrück (ots) – Herausforderung zum Jubiläum

Gibt es Profifußball, der bei aller Kommerzialisierung gesellschaftliche Verantwortung übernimmt? Einen Showsport mit sozialen Zügen, der die Schwachen nicht vergisst? Ein Geschäft, in dem Geld nicht alles ist, sondern auch Tradition und Werte zählen? Eine populäre Show-Branche, die ihre Wurzeln nicht vergisst?

Man hat das nicht für möglich gehalten vor elf Jahren, als der Deutsche Fußball-Bund die Verantwortung für den Profifußball abgab an die Deutsche Fußball-Liga. Seitdem bestimmen die Profis über ihr
e Geschicke selbst. Die Angst war da: Jetzt kommt der Kommerz-Kick ohne Grenzen, das ist die Kurve zum amerikanischen Showsport mit Closed-Shop-Liga und Club-Besitzern, die sich ein Spielzeug leisten.

Die Befürchtungen sind nicht eingetreten – im Gegenteil: Der Profifußball in Deutschland ist moderner, sicherer, besser geworden. Zivile Eintrittspreise, soziales Engagement und Nachwuchsförderung sind Teil des Profils der DFL, die trotz der Sonderfälle Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim verhindern will, dass ein Investor einen Club übernimmt.

Dennoch hat die Liga ein Problem, das sie nicht allein lösen kann: Die Konfrontation mit einem Teil der Fans ist da, aber eine Lösung nicht in Sicht. Derzeit haben in der Politik die Hardliner Konjunktur; möglich, dass es auch aufseiten der Ultras so ist.

Es ist eine große Herausforderung, auf diese Entwicklung angemessen zu reagieren. So klar das Bekenntnis gegen Gewalt umgesetzt werden muss, so sehr gehört dazu die Bereitschaft zum Dialog und zum Engagement in Fanarbeit – finanziell und ideell. Vor allem aber – und das gilt für unsere Branche und hier vor allem für die Boulevard-Medien, die sich nur bei tatsächlichen oder vermeintlichen Exzessen dem Thema Fans nähern – sollten die positiven Seiten der Fankultur wahrgenommen und erwähnt werden.

Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207

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