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14. 01. 2012 | Autor: | 2 Kommentare

Ihr Wettkampf ist erst am Sonntag, doch der Höhepunkt in der jungen Karriere von Katharina Althaus findet zweifelsohne am heutigen Donnerstagabend statt. Dann wird die 15 Jahre alte Skispringerin vom SC Oberstdorf das deutsche Team zur Eröffnung der ersten Olympischen Jugen-Jugendwinterspiele in das Innsbrucker Ski-Stadion am Bergisel führen. Gewissermaßen steht sie damit in der großen Tradition bedeutender olympischer Fahnenträger wie André Lange (Olympia 2010), Dirk Nowitzki (2008) und Kati Wilhelm (2006). «Ich freue mich auf den Augenblick, mit der Fahne einzulaufen. Das wird mindestens genauso aufregend wie der Wettkampf selbst», sagt sie.

Insgesamt mehr als 1000 Jugendliche aus 60 Nationen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren treten in Innsbruck zu den ersten Olympischen Winterspielen für Jugendliche an. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) geht mit einer 57-köpfigen Delegation an den Start. Mit dabei sind unter anderem junge Sportler aus klassischen Disziplinen wie Skispringen, Eishockey und Bobsport genauso wie in den Trenddisziplinen Freestyle, Snowboard-Cross oder Slopestyle.

Die jungen Athleten der deutschen Mannschaft komme es darauf an «Motivation zu schöpfen für die weitere leistungssportliche Laufbahn. Das olympische Flair zu schnuppern, den Geist kennenzulernen, damit sie in ihren Altersgruppen gute Botschafter der olympischen Idee sind», sagt Thomas Bach, Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Kein Medaillenspiegel

Dabei, so die Idee von IOC-Präsident Jacques Rogge, sollen olympische Werte und Ideale in aktuelle Fragen transportiert werden. Bei dem Kultur- und Bildungsprogramm, das alle Athleten absolvieren, gehe es laut Bach um «Themen wie gesellschaftliche Verantwortung, Umweltfragen oder gesunder Lebensstil. Es geht über den Leistungssport hinaus, den die meisten von Junioren- oder Jugend-Weltmeisterschaften gewöhnt sind. Die Wertevermittlung spielt eine große Rolle.» Ulf Tippelt, der das deutsche Team als Chef de Mission anführt, ergänzt: «Es wird für die Jugendlichen Workshops geben zur Karriereplanung, zum Umgang mit den Medien, zur Dopingprävention.»

Das Prozedere bei den Wettbewerben ist jedoch deckungsgleich zu dem der Olympischen Spiele: Das Olympische Feuer wird mit Fackelläufen ins Stadion getragen, nach den Wettbewerben werden Flaggen gehisst, Hymnen gespielt und Medaillen verliehen. Nur einen Medaillenspiegel wird es nicht geben. «Natürlich wollen wir auch durch gute sportliche Leistungen überzeugen, und ich bin sicher, dass wir Medaillen gewinnen. Aber wir werden kein Medaillenzählen veranstalten. Das steht nicht im Mittelpunkt», sagt Tippelt.

Dopinggefahr und gesundheitliche Schäden

Doch bereits bei der ersten Auflage der Olympischen Sommer-Jugendspiele in Singapur 2010 hielten sich daran längst nicht alle Nationen. «Niemand kann verbieten, dass einige Nationen inoffiziell einen Medaillenspiegel führen, aber wir beteiligen uns daran nicht», sagt DOSB-Boss Bach.

Vor und nach der Premiere der Jugendspiele hatte sich heftiger Widerstand geregt. Gefährliche Auswirkung der Einführung der Jugendspiele sei eine immer frühere Ausrichtung der Athleten auf Spitzenergebnisse, befürchten die Kritiker. Gesundheitliche Schäden durch zu leistungsorientiertes Training oder gar frühes Doping könten die Folge sein. «Das IOC verkennt, dass für die Jugendlichen dann nichts anderes zählen wird als der olympische Sieg, dass in jenem Land, in dem die ersten Jugendspiele ausgetragen werden, das neue olympische Event die gleiche Funktion auszuüben hat wie die großen Olympischen Spiele, und dass das neue Event ohne eine umfassende Vermarktung nicht existieren wird», schrieb der Sportsoziologe Helmut Digel 2007 im Tagesspiegel. Inzwischen ist Digel ein Befürworter der Idee.

Im Sportausschuss des deutschen Bundestages hatte die Vorsitzende Dagmar Freitag im Oktober 2010 bemängelt, dass es entgegen anderslautender Ankündigungen doch der Leistungsedanke im Mittelpunkt gestanden habe. Das Bildungsprogramm – ursprünglich als gleichberechtigter Bestandteil neben den sportlichen Wettbewerben geplant – seit höchstens stiefmütterlich umgesetzt worden. In Innsbruck bietet sich für das IOC eine neue Chance, die Kritiker von der Idee der Jugendspiele zu überzeugen.

2 Kommentare to “olympische Jugend-Sommerspiele – Höher, schneller, jünger”

hilke
31.05.2012, 18:23

warum gibt es keine einträge dazu wie die traditionen früher waren man kann doch wenigstens einen satz darüber einbauen also ich finde es nicht so gut auch bei den anderen gibt es nichts darüber möchte ich mich beschweren

admin
06.06.2012, 12:59

Hallo Hilke,

du beschwerst Dich zurecht. Hast du dazu eine Meinung, die du hier kundtun möchtest?

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