Sechzehn Fußballkarten fürs Spiel der Dortmunder Borussen gegen Real Madrid bietet ein Internethändler bei E-Bay an. Etwa zum Preis einer Jahresdauerkarte. Er ist natürlich nur einer unter vielen. Und vermutlich hat er sich noch mehr Tickets verschafft. Woher auch immer – es hakt ja niemand nach.
Der organisierte Schwarzmarkt hat sich vom Bahnhof oder vom Stadionvorplatz schon lange ins Netz verlagert und erreicht obszöne Dimensionen. Die Vereine beteuern, sie gingen dagegen vor.
Wenn man ihnen das überhaupt abkaufen will, dann steht zumindest fest: Sie haben so gut wie keinen Erfolg. Am schlimmsten ist das Beispiel, das Klubs wie Schalke 04 abgeben. Sie schließen mit einem Preistreiber wie dem Verkaufsportal Viagogo Verträge und machen den Wucher und seine Regisseure damit auch noch salonfähig, statt die Exzesse zu bekämpfen.
Die Vereinsführung entschuldigt sich mit dem faulen Argument, den Schwarzmarkt so besser kontrollieren zu können. Die Wahrheit aber ist eine andere: Vereine wie Schalke 04 verdienen an der schamlosen Abzockerei ihrer Anhänger über diesen Umweg auch noch mit. Das haben die Fußballfans weiß Gott nicht verdient.
Dies war ein Kommentar von Frank Preuß.
Ich persönlich habe da eine eher pragmatischere Meinung – Fußball ist schon lange keine Wohlfahrtsangelegenheit mehr, sondern ein Geschäft. Das Geschäft Fußball lebt davon, dass Fans in die Stadien gehen, Trikots kaufen etc.
Wenn jemand der Meinung ist unbedingt ein Vermögen ausgeben zu wollen, dass er bei einem bestimmten Spiel dabei sein darf, dann ist es sein Recht dies auch zu tun.
Letztendlich sind die Plätze in den Stadien begrenzt und das sorgt zur potentiellen Knappheit, was wiederum dem Kapitalismus anreget.
Also eigentlich sollten wir uns darüber gar nicht aufregen müssen…